Als gebürtiger Franke wächst man ja mit fränkischen Bratwürsten, "
drei im Wäkla" (Für Außerfränkische: "Drei Nürnberger Bratwürste im Brötchen"), und diversen Variationen von "
Kloß mit Soß" und "
Schäuferle" ("Schweineschulter im Stück" anm. d. Übers.) auf.
Obwohl der Döner ja inzwischen vom Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration offiziell neben der Pizza als
deutsches Nationalgericht geadelt wurde, gehört für mich die Currywurst eher zu den typisch deutschen Schnellgerichten.
Bekommt man hierzulande eher eine gegrillte Bockwurst mit Ketchup und Currypulver vorgesetzt, erhält man in Berlin - dem Ursprungsort der echten Currywurst - eine Bratwurst mit einer gewürzten Soße, die wohl schon Wochenlang mit viel Magie und Zaubersprüchen zubereitet wurde, vorgesetzt.
Erfunden hat die Currywurst wohl die Berlinerin
Herta Heuwer eher durch Zufall. Aber eben in Berlin. Wenn man in Berlin war, weiß man auch, warum Berlin als Hauptstadt der Currywurst gilt.
Für mich war es jedenfalls ein Erlebnis, eine echte Berliner Currywurst zu essen. In einem großen Topf brodelte und blubberte geheimnisvoll eine rote Soße. "
Ist ein Geheimrezept meiner Mutter" erklärt mir die Dame in der Imbißbude verschwörerisch und fragt mich "
Mit oder ohne Pelle"? "
Extra scharf oder normal"?
Ich bestelle mit Pelle und Scharf. Keine schlechte Empfehlung. Für 1,35 EUR bekomme ich fleischgewordene Berliner Kultur mit Brötchen. Hierzulande bekommt man für diesen Preis ja noch nicht einmal das Brötchen. Soll noch jemand sagen, Berlin wäre teuer.... (Sogar die Bild-Zeitung ist hier 5 cent billiger!!!!)
Beim Essen entfaltet sich der Genuß Zwiebelgleich in mehreren Schichten. Von tomatig, über würzig bis zum leichten Brennen im Abgang ein echter Gaumengenuss. Jedenfalls nicht zu vergleichen mit der hierzulande angebotenen Ketchup-Pampe aus der Tube mit Currypulver.
Wer es nicht glaubt: selbst probieren!