aran - Brotgenuss & Kaffeekult in Freiburg BW/FR

Neugierig und hungrig wie ich nun einmal bin, fiel mir das aran als Tourist in Freiburg schon ins Auge. Das betont moderne Design prügelt sich regelrecht in den Sehnerv des sonst von Fachwerk umschmeichelten Touristen. Aber damit alleine bekommt man mich eigentlich nicht zum Essen.

Das Konzept - Brotgenuss und Kaffeekult - sprach mich schon eher an. Zum einen, weil ich mich als Kaffee-Junkie outen muss, zum anderen, weil ich einfach nur etwas kleines im Bauch haben wollte. Butterbrot bekommt man ja eher nicht als gastronomischen Hochgenuss präsentiert, so dass ich das unbedingt einmal probieren wollte.

Und hier begannen dann auch schon meine Probleme. Hinter einem Tresen wuselten - für mich scheinbar planlos - diverse Bedienungen herum. Da sonst niemand außerhalb zu sehen war, schloss ich auf Selbstbedienung. Volltreffer!

Die Idee ist irgendwie brilliant: Man suche sich Brotaufstriche aus und lasse sich diese aufs frisch gebackene Brot schmieren. Genau das richtige für meinen kleinen Hunger. So standen meine Frau und ich vor einer Glasscheibe und betrachteten die rund ein Dutzend verschiedenen Brotaufstriche. Karte? Fehlanzeige! Schildchen? Wozu?

Raten? Keine Chance. Den Unterschied zwischen einem weißen Brotaufstrich mit roten Pünktchen und dem weißen Brotaufstrich mit noch mehr roten Pünktchen zu erraten, muss ja daneben gehen. Also durfte uns die nette Dame auf der anderen Seite der Glasscheibe brav und artig alle Brotaufstriche bis ins Detail erklären. Schildchen gabs ja schließlich nicht. Selbst Schuld!

Also gut, entschieden hatten wir uns ja schnell. Nur der eine Brotaufstrich war schon leer. Also kurz warten, bis der Nachschub da ist. In der Zwischenzeit könnte man ja mal Getränke bestellen.

"Getränke müssten Sie bei meinem Kollegen bestellen. Ich mache nur die Brotaufstriche hier."

Aua! Na gut, der Kollege stand ja nur 1 Meter weiter hinterm Tresen. Also Getränke bestellt. Und das Brot? Hmm... das hatte seine Kollegin doch gerade... Welche Kollegin? Weg war sie..... und niemand wusste, wo unser Brot abgeblieben war.

Nach ein paar wenigen Minuten tauchte die Kollegin wieder auf, und die wusste schließlich auch, wo unsere Brote abgeblieben waren. Nach nur rund 10 Minuten hatten wir schon unsere zwei frisch beschmierten Brote inclusive Getränke. War doch ganz einfach, oder?

Am Essen ließ sich allerdings nichts, aber auch gar nichts aussetzen. Die Brote waren knusprig-frisch (und angeblich auch selbstgebacken). Die Brotaufstriche genau so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wenn da Chili drin sein soll, dann ist da auch Chilli drin. Wir hatten ja Getränke dabei

Das sehr moderne Styling der Inneneinrichtung fasziniert mehr, als dass es abschreckt, die Idee, Brotaufstriche anzubieten, finde ich irgendwie abgefahren. Nur die Umsetzung - vor allem die fehlendenen Infos über die Brotaufstriche und die - in meinen Augen - herrschende Planlosigkeit - hinterlassen einen etwas gemischten Eindruck bei mir.

Beim nächsten Besuch werde ich es wissen. Vielleicht schaffe ich meine Bestellung dann unter 5 Minuten...

Die Webseite hätte man sich übrigens sparen können. Dilletantischer geht es ja kaum noch...
Oder gehört dieser Minimalismus einfach nur zum Konzept?
Ich bin wohl doch nicht hip genug....