So hatten sich die Marketing-Experten bei
Anheuser Busch Ihren Sponsor-Auftritt zur Fussball WM 2006 in Deutschland wohl nicht vorgestellt.
Ihre wohl bekannteste Biermarke -
Budweiser - durfte hier nicht unter diesem Namen vermarktet werden. In Deutschland gewann die Tschechische Brauerei
Budweiser Budvar in einem Rechtsstreit gegen Anheuser Busch. Zumindest in Deutschland kann man sich relativ sicher sein, nur das Original Budvar Budweiser Bier zu bekommen. Die
Süddeutsche Zeitung berichtet sogar über einen mehr als 100 Jahre dauernden Markenkrieg beider Unternehmen.
Dumm für Anheuser Busch, die sich für die Fußball WM für 40 Millionen Dollar die Exklusivrechte für den Bierausschank gesichert hatten, um Ihre Marke bekannter zu machen. Die Rechte gingen ursprünglich sogar soweit, dass nicht nur in den Stadien, sondern auch in einer 1 km großen Bannmeile um die Austragungsorte kein anderes Bier ausgeschenkt werden sollte.
Was macht eine große Brauerei, die den Namen ihrer bekanntesten Marke nicht verwenden darf? Richtig: Sie kürzt ab.
Aus
Budweiser wurde schlicht
Bud.
Kommt Ihnen auch bekannt vor? Klingt irgendwie wie
Bit. Und schon brach der nächste
Rechtsstreit vom Zaum. Hier konnte sich die
Bitburger Brauerei jedoch mit ihrer amerikanischen Konkurrenz einigen.
Anheuser Busch darf in den Stadien mit "Bud" werben, dafür darf deutsches Bier (wohl allen voran Bitburger) ausgeschenkt werden. Nur Werbung für andere Brauereien ist streng untersagt.
Aber das stört die Fans wohl nicht wirklich, oder?
Naja, vielleicht doch.
Nicht unbedingt die Deutschen. Aber wohl die Niederländer. Von ihnen saßen laut
BBC wohl rund 1.000 Fans in Unterhosen im Stuttgarter Stadion
Der Exklusivertrag mit der FIFA untersagt anderen Unternehmen, Werbung innerhalb dieser Bannmeile zu zeigen. So wurde auch die AOL-Arena und die Allianz-Arena verhüllt, da beide nicht offizielle Sponsoren der WM sind. Firmen versuchen dennoch, mittels
ambush marketing das Werbeverbot zu umgehen.
Eine Niederländische Brauerei hatte orange Hosen mit dem Logo der Brauerei verteilt. Da diese nicht offizieller Werbepartner der FIFA ist, wurden die Niederländischen Fans kurzerhand vor die Wahl gestellt: Fußballspiel oder Hosen. Die Fans entschieden sich für das Fußballspiel und ließen die Hosen runter.
Da sich Anheuser Busch damit nicht unbedingt Freunde gemacht haben dürfte, ist wohl klar. Auch wenn sie nicht unbedingt etwas dafür können. Als Reaktion hat sich bereits eine Initiative
BudOut gegründet, die kräftig Stimmung gegen den amerikanischen Bierkonzern macht.
Die WM dauert noch ein paar Tage. Mal sehen, welche Fettnäpfchen noch für diese Firma bereitliegen. Ich bin gespannt.
Aufgenommen: Jun 17, 00:09