Wie gestern durch eine
Pressemitteilung bekannt wurde, übernimmt die Delivery Hero Holding GmbH
mit Sitz in Berlin - in Deutschland bekannt mit Ihrer Tochtergesellschaft Lieferheld GmbH - den Konkurrenten pizza.de GmbH mit Sitz in Braunschweig.
Die Übernahme des wohl wichtigsten Konkurrenten im deutschen Raum für Lieferdienste soll
Gerüchten zufolge 290 Mio. € schwer sein.
Beide Marken -
lieferheld.de und
pizza.de sollen als eigenständige Marken weitergeführt werden und Synergien genutzt werden.
Der bisherige Geschäftführer von pizza.de wird das Unternehmen verlassen.
Durch den Zusammenschluss teilen sich nun nur noch zwei Firmen den deutschen Markt für Lieferportale auf:
Delivery Hero mit
lieferheld.de und
pizza.de und die Niederländische
Takeaway.com mit
Lieferservice.de und dem erst im April 2014 übernommenen
Lieferando.de
Trotz der geschätzten Marktmacht von ca. 75% in Deutschland ist laut
Wall Street Journal keine Anzeige beim Bundeskartellamt über den Kauf nötig, da die Kriterien für ein Monopol noch nicht gegeben sind.
Meine Meinung
Essensbestellung über Internet ist praktisch und einfach. Viele Lieferdienste scheuen den Aufwand, gute eigenen Internetauftritte auf die Beine zu stellen und so sind die Lieferportale eine
gut genutze Drehscheibe mit einheitlicher Bestellmöglichkeit für die Kunden.
Die Kehrseite der Medallie ist die Marktmacht, die derzeit durch diese Portale ausgeht: mit geschätzten 75% Marktanteil in Deutschland kommt kaum noch ein Lieferdienst an Delivery Hero vorbei.
Ähnlich wie bei Google.de kommt ein Verzicht auf dieses Portal einem nicht-vorhanden-sein gleich. Wer hier nicht gelistet ist, existiert faktisch nicht!
Leiden werden in erster Linie die Betreiber und Kunden der Lieferdienste. In den letzten Preisrunden hatten die Portalbetreiber die Provisionen von 10% auf 15% erhöht. Zahlen wird dies letztendlich der Kunde. Die Lieferdienste werden bei der jetzt schon knappen Preiskalkulation entweder den Preis an den Kunden weitergeben müssen - was sicherlich nicht immer akzeptiert wird. Oder die Qualität muss angepasst werden - sprich: wird schlechter.
Lieferdienste sollten verstärkt auf eigene Vertriebskanäle ausweichen und sich durch Qualität und Service ihre Stammkundschaft heranziehen. Ob das in der Masse funktionieren wird, kann ich aber nicht voraussagen.
Kunden könnten evtl. Geld sparen, indem sie direkt bei den Lieferdiensten bestellen.
Nutzen Sie Lieferportale wie
lieferheld.de,
pizza.de,
Lieferservice.de oder
Lieferando.de?